Von der Römersiedlung bis zur Landesgartenschau
Bereits unsere Vorfahren der Jungsteinzeit schätzten die bevorzugte Lage im Becken nördlich der geologischen Keuperstufe und hinterließen die ersten Spuren einer Siedlung.
Geschichtliche Bedeutung erlangte Öhringen erstmals in der Römerzeit um 155 n. Chr. In dieser Zeit unterhielten die Römer am Obergermanisch-Rätischen Limes zwei große Kastelle sowie ein weiteres Kleinkastell bei Westernbach.
Die dazugehörige Zivilsiedlung nannten die Römer Vicus Aurelianus. Immer wieder werden auch heute noch im Stadtgebiet römische Funde bei Grabungen entdeckt.
Das nachrömische Öhringen tauchte erst 800 Jahre später als Oringowe in Quellen wieder auf. Die Siedlung an der Ohrn wird erstmals im Öhringer Stiftungsbrief von 1037 genannt.
Im Vertrag von 1253, dem Öhringer Weistum, sind Einzelheiten über die Städtischen Verhältnisse festgehalten. In diesem Dokument wird Öhringen erstmals als Stadt bezeichnet.
Von 1253 bis 1806 befand sich Öhringen unter hohenlohischer Herrschaft. Öhringen hatte im ländlichen Raum Hohenlohe stets eine zentrale Funktion.
Neuer Aufschwung erfolgte im 17. Jahrhundert. Öhringen wurde Residenz. Im Jahre 1806 folgte die unfreiwillige Eingliederung in das neue Königreich Württemberg.
Zwar wurde 1862 die Eisenbahn gebaut, 1895 das Fernsprechnetz eingerichtet und 1896 ein Elektrizitätswerk gegründet, aber eine industrielle Entwicklung größeren Umfangs gab es nicht. Nur einzelne handwerkliche Betriebe entwickelten sich zu industriellen Unternehmen. Öhringen blieb ein königliches Landstädtchen, das beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges etwa 4.500 Einwohner zählte.
In der Nachkriegszeit brachten Flüchtlinge und Vertriebene neues Leben in die Stadt. Bis 1960 stieg die Bevölkerungszahl auf 10.000. Tausende Heimatvertriebene fanden in Öhringen eine neue Heimat.
Die Wohnbauentwicklung wurde dadurch angeregt und öffentliche Einrichtungen wie Freibad, Stadtbücherei, Volkshochschule und Weygang-Museum entstanden ebenso wie eine katholische Kirchengemeinde.
Mit der Kreisreform im Jahre 1973 wurde der Hohenlohekreis mit Sitz in Künzelsau gebildet. Die Gemeindereform führte zudem zum Zusammenschluss mit kleineren, ehemals selbständigen Gemeinden - zur neuen Gesamtstadt Öhringen.
Im Jahre 1994 überschritt Öhringen die Marke von 20.000 Einwohnern und wurde zur Großen Kreisstadt erhoben.
Im Jahre 2016 fand in Öhringen erstmals eine Landesgartenschau statt. Zahlreiche Werte wurden dabei geschaffen, die sich sehr positiv und nachhaltig auf die städtische Entwicklung auswirken.
Mit über 25.000 Einwohnern ist das Mittelzentrum Öhringen heute beliebter Wohn-, Einkaufs-, Wirtschafts- und Bildungsstandort im Hohenloher Land.