Was ist ein Klimaschutzkonzept?
Der Gemeinderat der Stadt Öhringen hat im März 2022 den Weg für ein Klimaschutzkonzept freigemacht. Es soll den Weg Öhringens zur Klimaneutralität bis 2035 aufzeigen. Der Projektstart zur Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts startete im Januar 2023. Die Fertigstellung ist nach zwölf Monaten vorgesehen. Basis für die Konzepterstellung ist das am 25. Januar 2022 mit rund 1.400 Unterschriften eingereichte Bürgerbegehren „Öhringen klimaneutral 2035“. Die Kosten für das Klimaschutzkonzept belaufen sich auf ca. 110.000 Euro.
„Wir wissen, dass ein Klimaschutzkonzept sinnvoll, effizient und nachhaltig ist. Zusammen im Paket mit dem Mobilitätskonzept und der kommunalen Wärmeplanung, macht Öhringen einen großen und wegweisenden Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz“, sagt die städtische Klimaschutzmanagerin Sophie Strecker. „Ob wir schon 2035 oder erst 2040, wie vom Land vorgegeben, Klimaneutralität erreichen können, wird das Klimaschutzkonzept prüfen. Es gibt uns definitiv gute Planungs- und Orientierungssicherheit und bildet eine gute Basis für konkrete Klimaschutzmaßnahmen.“
Das Klimaschutzkonzept entsteht im Team. Beteiligt sind das Planungsbüro greenventory GmbH aus Freiburg, das Planungsbüro EnergyEffizienz GmbH aus Lampertheim, die städtische Klimaschutzmanagerin und das Stadtbauamt sowie die Bürgerinitiative „Öhringen klimaneutral 2035“. In mehreren Schritten erarbeitet die Arbeitsgruppe Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgase, Erreichung der Klimaziele und zur Sensibilisierung der Bevölkerung.
Die Schritte hin zu einem tragfähigen Klimaschutzkonzept setzen sich aus verschiedenen Projektphasen zusammen.
Projektauftakt im Januar 2023 mit Bestandsanalyse
Im Januar 2023 startete das Projektteam mit der Ausgangsbasis des Klimaschutzkonzeptes: dem Status-Quo der Treibhausgasemissionen in der Großen Kreisstadt. Es wurden u. a. Zahlen zum Treibhausausstoß von Privathaushalten, Verkehr, kommunalen Liegenschaften, Gewerbe, Handel, Dienstleistern sowie Industrie gesammelt. Daraufhin wurde eine Energie- und Treibhausgasbilanz nach dem BISKO-Standard (BISKO = Bilanzierungs-Systematik Kommunal) und nach der neuen Bilanzierungsmethode der Einflussbilanz der Initiative „German Zero“ erstellt sowie ausgewertet.
„Diese Energie- und Treibhausgasbilanz ist essenziell für alle weiteren Schritte im Projekt. Sie zeigt uns, wo dringend Handlungsbedarf ist. Auf städtischer Seite untersuchen wir unseren Strom- und Wärmeverbrauch, den Einsatz von PV-Anlagen, die kommunale Fahrzeugflotte, Sanierungsmöglichkeiten, Einsatz von Straßenbeleuchtung oder den Energieverbrauch der städtischen Eigenbetriebe wie Bäder und Kläranlage. Weitere tragfähige Daten erhalten wir von den bereits erfassten Ergebnissen aus dem Mobilitätskonzept und der kommunalen Wärmeplanung. Die Daten können wir miteinander effizient koppeln. Dazu kommen Daten aus der Wirtschaft und Landwirtschaft. Auch die Stadtwerke und EnBW unterstützen uns mit Verbräuchen. So können wir die Ausgangslage so genau wie möglich zeichnen und darauf basierend weiterarbeiten“, sagt Sophie Strecker.
Im Anschluss folgten Potenzialanalysen, die Entwicklung von Zielszenarien, die Beteiligung von Akteuren und der Bevölkerung sowie die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs. Weitere Projektschritte, die parallel erarbeitet und berücksichtigt wurden, umfassten eine Verstetigungs- und Kommunikationsstrategie sowie ein Controllingkonzept.
Alle zwei Wochen trifft sich das Projektteam zum „Jour fixe“. Dazu wird monatlich der städtische Energie- und Klimaschutzausschuss über den Fortschritt informiert. „Besonders wichtig wird für uns dann die Bürgerbeteiligung mit Workshops, Experten- und Jugendbeteiligung sowie ein Gemeinderatsworkshop sein. Dort sollen Ideen konkretisiert, diskutiert und Maßnahmen abgeleitet werden. Ich freue mich sehr, die Bevölkerung bei der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes mitzunehmen“, sagt Sophie Strecker.
Der Abschlussbericht des Klimaschutzkonzepts wird derzeit von unseren beiden Planungsbüros finalisiert.