Erfolgreiche Klausurtagung zum Klimaschutzkonzept
Am 24. und 25. November fand mit rund 20 Gemeinderatsmitgliedern eine zweitägige Klausurtagung zum „Klimaschutzkonzept für Öhringen“ statt.
„Es war ein konstruktives Miteinander. Dies positive Stimmung wollen wir in die nicht öffentliche Sitzung im Gemeinderat im Januar und schließlich in die öffentliche Sitzung am 27. Februar nehmen“, freute sich Sophie Strecker.
Ziel des Öhringer Klimaschutzkonzeptes ist die Reduzierung der Treibhausgasemissionen und somit die Erreichung der Klimaschutzziele des Land Baden-Württembergs zur Treibhausgasneutralität 2040. Das ganze Jahr 2023 über hat ein Projektteam am Klimaschutzkonzept gearbeitet. Bei der Klausurtagung wurde die Bestandsanalyse präsentiert, bei der verschiedene regionale Daten zusammengetragen und eine Energie- und Treibhausgasbilanz erstellt wurde. Daran schloss sich die Potenzialanalyse an, bei der technische Potenziale an erneuerbaren Energien auf Öhringer Gemarkung ermittelt wurden. Im dritten Schritt wurden Zielszenarien entwickelt, um einen Zeitpunkt zur Erreichung der Treibhausgasneutralität (Klimaneutralität) 2035 oder 2040 festzulegen. In den gesamten Untersuchungsprozess waren verschiedene Akteure und die Öhringer Bevölkerung mit einbezogen.
„Grundsätzlich kann technisch alles erreicht werden. Wichtig ist der nun geäußerte politische Wille, in die Zukunft zu investieren. Was auch sehr wichtig ist, ist die gesellschaftliche Unterstützung. Ohne unsere Öhringer Bevölkerung, die privaten Haushalte und Unternehmen, funktioniert es nicht“, erklärte Klimaschutzmanagerin Sophie Strecker.
Um alle mitzunehmen und Fragen zu beantworten, findet am 30. Januar um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Klimaschutzkonzept in der KULTURa statt, bevor Ende Februar darüber im Gemeinderat final beraten werden soll. Bei der Veranstaltung werden die Ergebnisse aus dem Klimaschutzkonzept kurz vorgestellt. Dazu kommen regionale Best-Practice Beispiele für Bürgerinnen und Bürger. Herzliche Einladung!
Herausforderungen im Mobilitätsbereich
Der Mobilitätssektor sei bei der Treibhausgasneutralität der schwierigste Bereich, erklärte Sophie Strecker. „Die Autobahn A6 ist dabei die größte Herausforderung, die wir leider nicht beeinflussen können. Die Autobahn macht ca. ein Drittel der CO2 Emissionen aus. Wichtig ist, dass wir uns auf die Maßnahmen aus dem Mobilitätskonzept fokussieren, um klimafreundlichere Mobilitätsmöglichkeiten zu fördern." Weitere Unterstützung soll im Rathaus vom soeben neu geschaffenen „Amt für Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung“ kommen. Es ist für die Koordinierung der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen verantwortlich.
Potenziale bei der Stromerzeugung
„Einen großen Einfluss hat die treibhausgasneutrale Strom- und Wärmeerzeugung auf unsere Treibhausgasbilanz. Die Umstellung auf erneuerbare Energien scheint mit großen Anstrengungen machbar. Ausbau an PV auf den Dächern, versiegelten Flächen und auf der Freifläche, dazu weiterer Windausbau neben der Karlsfurtebene, energetische Sanierungen und ein Fokus auf den Ausbau der Wärmenetze, Wärmepumpen und Biomasseheizungen. Das ist anzustreben. Ziel sollte auch sein, weitere natürliche Kohlenstoffsenken zu schaffen, um unvermeidbare Restemissionen ausgleichen zu können. Stand jetzt ist dieses Unterfangen leider unrealistisch, dass wir in Öhringen unsere kompletten Restemissionen kompensieren können. Denn wir haben zu wenig Fläche, um so viele Bäume zu pflanzen, die wir brauchen, damit der Kohlenstoff aus der Atmosphäre gebunden werden kann. Wir versuchen aber unser Möglichstes. Vor allem ist gute Beratung und CO2-Vermeidung wichtig. Das Beratungsangebot durch die Stadtverwaltung und das Klima-Zentrum Hohenlohekreis soll perspektivisch weiter ausgebaut werden", sagte Sophie Strecker.